Die zugespitzte Keynote des Tübinger OBs, der seine Stadt bis 2030 klimaneutral machen will, steht unter dem Titel „Wie viel Zwang muss sein für die Klimawende im Gebäudebereich?“
“Fakten und spannende Einblicke in gestalterische und konstruktive Gebäudehüllen-Highlights“ ist der Vortrag von Lucio Blandini, Nachfolger von Werner Sobek als Leiter des ILEK überschrieben. Die Transparenz von Glasfassaden spielt in der modernen Architektur eine zentrale Rolle, bringt aber auch verschiedene bauphysikalische und energetische Herausforderungen mit sich. Wie können wir hochtransparente Fassaden planen, die gleichzeitig klimaangepasst und ressourcenschonend sind? Der Vortrag präsentiert ausgewählte Forschungsansätze und aktuelle Projektbeispiele, die aufzeigen, wie nachhaltige Fassadensysteme in der Zukunft aussehen könnten.
Um architektonisch und energetisch spannende Fassaden geht es auch im Programmpunkt „Prêt-à-porter – Gebäudekonzepte im maßgeschneiderten Kleid“ mit Claudia Siegele, Redakteurin des Gebäude Energieberater. Die Teilnehmer des Fachforums haben die Wahl zwischen fünf Projekten, die sich sehen lasen können: dem Abgeordnetenhaus in München, dem energieautarken Mehrfamilienhaus der Lübbener Wohnungsbaugesellschaft, dem Humboldt Forum im Berliner Schloss, dem Papiermuseum in Düren und einem Wohnprojekt in Massivholz-Bauweise. Zwei davon werden vorgestellt, welche das sind entscheiden die Teilnehmer des Fachforums. Hier geht es zur Abstimmung über die Projekte.
Professor Andreas Holm befasst sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der immer wieder provokativ gestellten Frage, ob sich Dämmung lohnt. Er hat in vielen Forschungsprojekten sowohl die wirtschaftliche Amortisation als auch die ökologische Bilanz bei der Dämmung von Gebäuden unter die Lupe genommen. Zur Gebäudesanierung hat er eine klare Meinung und brachte sie beim Dena-Kongress Energieeffizienz auf den Punkt: „Die Wunderwaffe ist Loslegen.“ Und das eingeordnet in eine langfristige Strategie, denn in Gebäuden habe man es mit einer langen Lebensdauer der eingesetzten Produkte zu tun. „Was ich tue, kann ich bis 2030 nicht mehr nachjustieren“, macht er klar. Wichtig ist ihm dabei, nicht auf eine Technologie alleine zu setzen. „Wir brauchen alle Kanäle, um die Ziele 2030 zu erreichen.“
Ein wichtiger Hebel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand ist das im November 2020 verabschiedete Gebäudeenergiegesetz: „Was ist neu und was bringt es für die Wärmewende im Gebäudebereich“ ist die Frage, der Christian Stolte, dena-Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude nachgeht. Sein Vortrag erläutert, worauf Fachunternehmen und Planer achten müssen.
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